《牛》莫言
那时候我是个少年。那时候我是村里调皮捣蛋的少年。那时候我也是村里最让人讨厌的少年。 这样的少年最令人讨厌的就是他意识不到别人对他的讨厌。他总是哪里热闹就往哪里钻。不管是什么人说什么话他都想伸过耳朵去听听;不管听懂听不懂他都要插嘴。听到了一句什么话、或是看到了一件什么事他便飞跑着到处宣传。碰到大人他跟大人说,碰到小孩他跟小孩子说;大人小孩都碰不到他就自言自语,好像把一句话憋在肚子里就要爆炸似的。他总是错以为别人都很喜欢自己,为了讨得别人的欢心他可以干出许多荒唐事。 譬如说那天中午,村子里的一群闲人坐在池塘边柳树下打扑克,我便凑了上去。为了引起他们的注意,我像猫一样蹿到柳树上,坐在树桠里学布谷鸟的叫声,学了半天也没人理我。我感到无趣,便居高临下地观看牌局。看了一会儿我的嘴就痒了起来。 我喊叫:“张三抓了一张大王!”张三仰起脸来骂道:“罗汉,你找死吗?” 李四抓了一张小王我也忍不住地喊叫:“李四手里有一张小王!” 李四说:“你嘴要痒痒就放在树皮上蹭蹭!” 我在树上喋喋不休。树下的人们很快就恼怒了。他们七嘴八舌地骂我。我在柳树上与他们对骂。 他们终于忍无可忍了,停止打牌,纷纷地去四下里找来砖头瓦块,前前后后地站成一条散兵线,对着树上发起攻击。起初我还以为他们是跟我闹着玩儿呢,但一块断砖砸在我头上。 我的脑袋嗡地一声响,眼前冒出许多金星星,幸亏双手搂住了树权才没掉下去。我这才明白他们不是跟我开玩笑。为了躲避打击,我往树的顶梢蹿去。我把树梢蹿冒了,伴着一根枯树枝坠 落在池塘里,弄得水花四溅,响声很大。闲人们大笑。能让他们笑我感到很高兴, 他们笑了就说明他们已经不恨我了。尽管头上鼓起了血包、身上沾满了污泥。 当我像个泥猴子似地从池塘里爬上来时,模模糊糊地意识到:其实我是故意地将柳树梢 蹿冒了。为了引起他们的注意,为了赢得他们的笑声,为了让他们高兴。 | Damals war ich ein Teenager. Ich war im Dorf ein frecher ungezogener Junge. Der meist gehasste Bengel am Ort. Das Schlimmste für die anderen war, dass so ein Junge selbst nicht merkte, dass er nicht gemocht wurde. Überall, wo etwas lief, zwängte er sich dazwischen. Es spielte keine Rolle wer es war oder wer sprach. Er musste immer hinhuschen und aufsaugen. Egal ob er es verstand oder nicht, er musste sich stets einmischen. Was er auch aufschnappte oder sah, wurde in Windeseile verbreitet. Traf er einen Erwachsenen, erzählte er. Traf er ein Kind, sprach er. Waren weder Erwachsene noch Kind in Sicht, sprach er zu sich selbst. Als würde er explodieren, wenn er ein Wort unterdrücken müsste. Sein Fehler war stets, dass er glaubte, alle würden ihn lieben. Um die Gunst der anderen zu erhalten, konnte er die albernsten Dinge anstellen. An jenem Mittag zum Beispiel verbrachte im Dorf eine Gruppe ihre Freizeit am Teichrand unter einer Weide und spielte Poker. Also näherte ich mich ihnen. Um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, sprang ich wie eine Katze auf die Weide, sass auf einenAst des Baumes und versuchte die Laute eines Kuckucks nachzuahmen. Auch nach einer ganzen Weile wurde ich nicht beachtet. Also machte es keinen Spass. So beobachtete ich das Spiel aus der Vogelperspektive. Kurz darauf begann mein Mund zu jucken. Ich rief: „Zhang San hat einen König gezogen!“ Zhang San hob den Kopf und schimpfte: „Luohan, willst du Ärger?“ Als Li Si einen Bauern zog, konnte ich mich auch nicht zurückhalten und schrie: „ Li Si hält einen Bauern in der Hand!“ Li Si entgegnete: „Wenn dein Mund zu jucken beginnt, dann reibe ihn doch einfach an der Baumrinde!“ Aber ich auf dem Baum plapperte munter weiter. Die Leute unter dem Baum begannen bald darauf zu gifteln. Kreuz und quer schimpften sie zu mir rauf. Ich auf der Weide ahmte sie einfach nach. Bald platzte ihnen der Kragen und das Pokerspiel wurde unterbrochen. Sie gingen in alle vier Himmelsrichtungen, sammelten Bruchstücke von Ziegelsteinen, begaben sich in eine Schützenlinie und attackierten in Richtung Baum. Zu Beginn dachte ich, dass sie nur mit mir spassten, aber bald traf ein Stücklein Ziegel meinen Kopf. Mein Kopf brummte. Vor meinen Augen sah ich lauter Goldsternchen. Zum Glück umklammerten meine Arme den Ast fest so fiel ich nicht runter. Mir wurde nun erst klar, dass sie wohl doch nicht mit mir scherzten. Um dem Angriff auszuweichen, kletterte ich die Baumkrone aufwärts. Beim Sprung brach der Baumwipfel. So begleitete ich den vertrockneten Ast baumabwärts und fiel in den Teich. Laut spritzte das Wasser in alle Richtungen. Die Angreifer lachten schallend. Und in mir kamen Glücksgefühle hoch, dass ich sie zum Lachen gebracht habe – trotz einer Beule auf meinem Kopf und dem Schlamm der überall an meinem Körper klebte. Wenn sie lachten, waren sie bestimmt auch nicht mehr sauer auf mich. Als ich wie ein Schlammaffe aus dem Teich kroch, wurde mir allmählich bewusst, dass ich den Ast der Weide absichtlich gebrochen hatte: um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, um ihr Lachen zu gewinnen, um sie glücklich zu sehen. |
Wie die Erzählung weitergeht, findest du hier auf Chinesisch.