Die Zusammensetzung des neuen Zentralkomitees


Am 18. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas wurde nicht nur der Ständige Ausschuss für die nächsten fünf Jahre gewählt sondern auch das Zentralkomitee. Im Komitee befindet sich nun 205 Mitglieder einer mehr als vor fünf Jahren. 114 Mitglieder davon wurden ausgewechselt, was eine Fluktuationsrate von 56% ausmacht. Die Wechselrate ist zwar hoch, aber nicht ungewöhnlich, blickt man auf die letzten fünf Parteitage zurück: Seit dem 12. Parteitag im Jahre 1982 kann man durchschnittlich eine Fluktuationsrate von 62% im Zentralkomitee feststellen.

Von diesen 205 Mitgliedern sind 31 davon in den Vierziger Jahren geboren, 165 in den Fünfziger und 9 in den Sechziger Jahren. Die jüngste Gruppe ist zum ersten Mal im Komitee vertreten. Auch neu dabei sind nun zehn Frauen und zehn Personen mit Minoritätshintergrund. 95% der Mitglieder haben zudem einen universitären Abschluss, davon 65% mit Master und 14% mit Doktortitel. Interessanter als der Grad des Abschlusses der Mitglieder ist aber ihre Studienrichtung: nur 21 Mitglieder haben Naturwissenschaften oder Ingenieurwesen studiert, während der grosse Rest vor allem Wirtschaft, Philosophie, Chinesische Sprache, Rechts- oder Politikwissenschaft studiert hat. Verglichen mit den Anfangsjahren der Reform- und Öffnungspolitik sieht man, dass der Schwerpunkt von der Naturwissenschaft und Ingenieurwesen nun deutlich in Richtung Geistes-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften geht. Dieser Schwerpunktwechsel wird auch in den kommenden fünf Regierungsjahren seine Auswirkung in China zeigen.