Untersuchung zum Versenden von Kurznachrichten am Neujahrsabend


Das Frühlingsfest ist zwar schon vergangen, aber die Berichte rund um das Fest des Jahres reissen nicht ab. So hat das Forschungszentrum Sootoo 速途研究院 gerade eine Auswertung über das Versenden von Glückwünschen über die chinesischen Neujahrstage herausgegeben.

Das Programm am Neujahrsabend sieht bei vielen Chinesen auf dem Festland ähnlich aus: Man sieht sich die grosse Unterhaltungsveranstaltung zum neuen Jahr im Fernsehen an, zündet Feuerwerkskörper, versendet Kurznachrichten und isst Teigtaschen. Aber gerade das sich zum neuen Jahr beglückwünschen hat sich in den letzten Jahrzehnten mit den technologischen Errungenschaften stark verändert. Sootoo hat diese Veränderung deshalb zum Anlass seiner Untersuchung gemacht:

In den 1980er Jahren ging man noch von Tür zu Tür um Glückwünsche auszutauschen. In den Neunzigern telefonierte man sich. Um die Jahrtausendwende sendete man sich fleissig Kurznachrichten. Diese Kurzglückwünsche, die in den letzten Jahren sich fast zu einer Plage entwickelt haben werden nun vom mobilen Internet herausgefordert. Viele haben jetzt die Wahl statt eine SMS auf ihrem Mobiltelefon zu schreiben die Glückwünsche über QQ, WeChat oder Mikroblog zu versenden. Dieses Jahr hat QQ am Neujahrsabend auch zum ersten Mal die Anzahl SMS-Glückwünsche übertroffen. Am letzten Tag des vergangenen chinesischen Jahres wurden nämlich 11 Milliarden SMS versendet und 13 Milliarden QQ-Nachrichten. Die Anzahl SMS an diesem Abend ist zum ersten Mal rückläufig während die QQ-Nachrichten weiter ansteigen.

Vergleicht man die Glückwünsche über die Sozialen Medien untereinander, so hat QQ auch hier klar die Nase vorn. Dies liegt daran, dass die Plattform oft im familiären Rahmen genutzt wird. Betrachtet man die Adressaten, wird ersichtlich, dass die Nachrichten hauptsächlich an Freunde, Schulkameraden, Arbeitskollegen und Verwandte gingen. Bei WeChat sind die Nachrichten vor allem an Kunden und Arbeitspartner gegangen.

Sootoo hat noch weitere Aspekte untersucht, wie beispielsweise welche Geschenke beliebt waren oder ob man mit Text, Bild oder Video gratuliert hat. Hier erwähne ich aber nur noch wie viel Prozent der Nutzer von sich aus Nachrichten versendet haben: Unaufgefordert haben 49 Prozent der Nutzer Glückwunschnachrichten versendet, während 41 Prozent auf Glückwünsche geantwortet haben. Lediglich 10 Prozent der Nutzer haben keine Glückwünsche versendet. Dies zeigt, wie verbreitet der Brauch ist, einander am Neujahr zu gratulieren und auch wie die Höflichkeit es verlangt auf Glückwünsche zu antworten.