Arbeitsüberlastung in China


In den letzten Jahren ist es immer öfter zu Todesfällen durch Übermüdung in China bekannt geworden. Laut China Youth Daily 中国青年报 sterben dort jährlich bis zu 600 Tausend Personen durch Überbelastung. Pro Tag sind es also etwa 1600 Menschen, welche so aus dem Leben scheiden. Zwar hat der chinesische Staatsrat eine 40 Stunden Arbeitswoche angeordnet, dennoch bleibt sie von vielen Firmen unbeachtet. Im Jahre 2000 kam es dann zum ersten Mal zu einem Rechtsstreit wegen Tod durch Überarbeitung. Kürzlich ist nun eine Untersuchung erschienen, welche die Angestellte im Pekinger Innenstadt befragt hat. Das Resultat zeigt, dass fast neunzig Prozent der Angestellten über 40 Stunden die Woche arbeiten. Unter den Teilnehmern sind dabei solche mit einem Masterabschluss oder hohem Monatslohn noch markanter betroffen.

In der Medizin wie auch in der Gesetzgebung gibt es zurzeit keine geregelte Bestimmung für den Tod durch Überbelastung. Momentan stützt man sich auf die Erfahrungen aus Japan, wo solche Todesfälle bereits in der 1970er Jahre ein grosses Thema waren.

Klar ist, dass ohne gründliche Untersuchung und Massnahmen solche Todesfälle in der nächsten Zeit weiter zunehmen werden. Denn der hohe Konkurrenzkampf, das Streben nach Reichtum und sozialem Status werden in China in absehbarer Zeit nicht abnehmen.