Während in der Schweiz eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl von über 10’000 statistisch bereits als Stadt gilt, werden in China Städte nach ihrer Einwohnerzahl in Unterkategorien geteilt. Nach dem chinesischen Stadtplanungsgesetz aus dem Jahre 1989 werden drei Arten von Städte unterschieden: Zu den Grossstädten zählen Städte, die in ihrem Stadtbezirk und ihren Vororten über 5 Millionen Einwohner haben. Mittelgrosse Städte sind solche die in ihrem Stadtbezirk und ihren Vororten 200 bis 500 Tausend Einwohner zählen. Zu den Kleinstädten gehören nicht landwirtschaftliche Orte, die eine Einwohnerzahl von unter 200 Tausend haben.

Neu soll in China nun die Megastädte (tèdà chéngshì 特大城市) als vierte Kategorie hinzukommen. Die Einwohnerzahl der Vororte zählen für die Kategorisierung der Städte nicht mehr. Ortschaften, die über fünf Millionen Einwohner in ihrem Stadtbezirk zählen, werden neu Megastädte genannt. Zu den Grossstädten zählen Ortschaften, die in ihrem Stadtbezirk eine Einwohnerzahl von einer Million bis fünf Millionen haben. Mittelgrosse Städte haben eine halbe bis eine Million Einwohner und Kleinstädte unter einer halben Million.

Was soll nun diese neue Bestimmung bringen?

Sie soll das Wachstum der Städte und somit die Urbanisierung besser regulieren. Die grossen Städte sollen nicht unlimitiert weiter wachsen können. Die Einwohnerzahl in Megastädten wird künftig deshalb noch strenger kontrolliert werden. Je kleiner die Stadt dann ist, umso lockerer werden die Niederlassungsbestimmungen sein. In Kleinstädten beispielsweise sollen die Niederlassungsbestimmungen gar ganz wegfallen.

Nach der Datenerhebung aus dem Jahre 2010 zählen 16 Städte zu den chinesischen Megastädten. Die meisten davon sind Provinzhauptstädte und regierungsunmittelbare Städte. Megacities wie Peking, Shanghai, Guangzhou, aber auch bisher kleinere wie Wuhan, Xi’an oder Harbin zählen nun alle zu den Megastädten und werden von den strengeren Bestimmungen betroffen sein.