Diese Woche hat die chinesische Gesundheits- und Geburtenplanungskommission zum ersten Mal einen Bericht über die Familienentwicklung in China veröffentlicht. Der Bericht umfasst eine Untersuchung des gesamten Festlandes mit über 32’000 teilnehmenden Haushalten. Hier eine kurze Zusammenfassung dazu:
Die Familien werden immer kleiner: Haushalte mit zwei bis drei Personen machen mittlerweile über sechzig Prozent der Haushalte aus. Die Einpersonenhaushalte nehmen zu, während Familien mit vier bis sechs Personen abnehmen. Über ein Drittel der Dorfkinder werden von ihren Grosseltern aufgezogen oder in andere Obhut gegeben, da ihre Eltern in Städten arbeiten. Kinder von null bis fünf Jahren in Dörfern wie auch Städten werden hauptsächlich von der Mutter und den Grosseltern betreut, somit fehlt den Kindern laut Bericht der Vater als wichtige Erziehungs- und Bezugsperson. In Dörfern ist die Anzahl alleinstehender Männer hoch, während in den Städten es eher die Frauen sind, die alleine leben. Der Unterschied ist: Die alleinstehenden Männern in den Dörfern sind arm und finden deshalb keine Frau, während in den Städten eher gebildete und gut verdienende Frauen ohne Partner bleiben.
Zunahme und Formen der Zweipersonenhaushalte: Zweipersonenhaushalte bestehen aus den sogenannten DINK (also Double Income No Kids), Alleinerziehende oder ältere Ehepaare, deren Kinder ausgeflogen sind. Die älteren Menschen sind auf sich gestellt oder auf andere Familienmitglieder. Pflegende und betreuende Dienstleistungen für ältere Menschen müssen noch verbessert oder neu geschaffen werden, damit diese längerfristig selbständig leben können.
Die Lohnschere ist gross: Die zwanzig Prozent meistverdienenden Ehepaare im Bericht haben einen 19 Mal höheres Einkommen als die zwanzig Prozent der am geringsten verdienenden.
Das Ergebnis des Berichts ist zwar nicht überraschend, gibt aber einen guten Überblick über den Wandel der chinesischen Gesellschaftsstruktur.