Die drei Reiche


Nach Die Reise nach Westen 西游记 ist nun Die Geschichte der Drei Reiche an der Reihe. Dieser Roman entstand Ende des 14. Jahrhunderts und wurde vom Autor Luo Guanzhong 罗贯 geschrieben.

Wie bei Die Reise nach Westen gibt es auch zu diesem Roman unzählige Verfilmungen, Comics und andere Versionen des Werkes. Auch hier habe ich dir die Bilderbuch-Version von Li Jinlong 李金龙 vorbereitet. Allerdings beginne ich da nicht mit dem ersten Heft sondern mit der berühmten Schlacht von Chibi 赤壁 (welche übrigens im Jahr 208 stattfand). Schwierig bei diesem Werk ist unter anderem, dass darin so viele verschiedene Figuren vorkommen und man besser wissen sollte zu welcher Partei sie gehören.

Fragt man sich nun ob so ein Inhalt mit vielen Kriegsstrategemen und Kämpfen kleinen Kindern überhaupt ansprechen könnte, dann wurde ich selbst überrascht, da ich tatsächlich ein kleines Mädchen kennen gelernt habe, welches diese Bildbände liebt. Ob die Geschichte auch was für dich ist? Hier hast du eine Kostprobe!

Die drei Reiche 1
Die drei Reiche 1

Um Cao Cao zu besiegen benutzte Zhou Yu zuerst das Zwietracht-Strategem, das die beiden grossen Generäle von Cao Cao vernichtete und schickte danach seinen unterstehenden General Huang Gai der eine Kapitulation vortäuschen sollte.

Die drei Reiche 2
Die drei Reiche 2

Danach schickte er (Zhou Yu) Pang Tong über den Fluss. Dieser sollte Cao Cao einen vermeintlich guten Ratschlag unterbreiten: Und zwar sollte Cao Cao seine grossen und kleinen Kriegsschiffe mit Metallketten aneinander ketten und die Zwischenräume zwischen den Schiffen mit Holzbrettern belegen.

Die drei Reiche 3
Die drei Reiche 3

Nacheinander schluckte Cao Cao die ausgelegten Köder. Zhou Yu war äusserst erfreut. An diesem Tag ging er mit den Generälen und Soldaten auf den Berg und blickte über das Nordufer des Jangtse zum Militärlager von Cao Cao. Plötzlich wehte ein Südwestwind. Zhou Yu schrie auf, spuckte Blut und fiel zu Boden.

Die drei Reiche 4
Die drei Reiche 4

Da Lu Su sich Sorgen machte um den schwer kranken Zhou Yu, ging er zu Zhuge Liang und bat ihn um Rat. Zhuge Liang sagte zu ihm: „Ich habe ein Wundermittel das die Krankheit des Armeekommandanten heilen kann.“ Lu Su bat Zhuge Liang sogleich mit ihm zu gehen um Zhou Yu zu besuchen. Zhuge Liang schrieb mit der Pinsel die folgende sechzehn Wörter für ihn: Will man den Fürst Cao schlagen, passt ein Feuerangriff. Alles ist vorbereitet, nur der Ostwind fehlt.

Die drei Reiche 5
Die drei Reiche 5

Zhou Yu bemerkte, dass Zhuge Liang seinen Plan durchschaut hatte und fragte ihn: „Was haben Sie denn für ein gutes Mittel?“ Zhuge Liang nahm ihn auf die Schippe und sagte: „Wenn Sie den Südostwind haben wollen, sollten Sie ein Siebenstern-Podium aufbauen. Darauf werde ich mit meiner Kraft den Südostwind für drei Tage und Nächte ausleihen.“

Die drei Reiche 6
Die drei Reiche 6

Zhou Yu war begeistert und liess das Gebilde sofort bauen. Zhuge Liang wusste eigentlich schon früh im Voraus dass der Südostwind bald wehen würde. Er verkleidete sich aber absichtlich als daoistischer Priester und tat nun so als würde er den Wind mit seiner Kraft herbeischwören.

Die drei Reiche 7
Die drei Reiche 7

An jenem Tag in der Nacht wehte der Südostwind tatsächlich. Zhou Yu war unendlich froh darüber, doch plötzlich dachte er an den hochtalentierten Zhuge Liang*, der lebend wohl ständig eine Bedrohung für das Reich Dongwu bedeuten würde. So befahl er den Zhuge Liang zu ermorden.

*Zhuge Liang war in der damaligen Zeit der Militärstratege des Reiches Shuhan 蜀汉. Um gegen das Reich Caowei 曹魏 gewinnen zu können, spannten hier die Reiche Dongwu und Shuhan zusammen.

Die drei Reiche 8
Die drei Reiche 8

Als die Attentäter kamen, war Zhuge Liang bereits fort. Auch dieser Schachzug von Zhou Yu hatte Zhuge Liang bereits früh vermutet und vorab Zhao Yun kontaktiert um ihn von dort herauszuholen.

Die drei Reiche 9
Die drei Reiche 9

Nachdem die Ermordung Zhuge Liangs missglückte, konzentrierte sich Zhou Yu wieder auf seinen Angriff auf Cao Cao und ordnete Huang Gai an einen Brief an Cao Cao zu senden.

Die drei Reiche 10
Die drei Reiche 10

Huang Gai und Cao Cao vereinbarten, dass Huang Gai in jener Nacht mit dem Proviantfrachtschiff kommen sollte um sich zu ergeben. Als Zeichen dieser Kapitulation sollte auf dem Schiffsbug eine Fahne mit dem Zahn eines grünen Drachens hängen.

Die drei Reiche 11
Die drei Reiche 11

Als es Nacht wurde, führte Huang Gai zwanzig Schiffe beladen mit Brennholz und Schilf an. Über diese Ladungen wurden noch Schwefel und anderes brennbares Material gestreut. Er liess sich und die Schiffe vom Wind an das Ufer von Chibi* treiben wo sich das Militärlager von Cao Cao befand.

*Der Ort befindet sich nordwestlich der heutigen Stadt Chibi am Jangtse in der Provinz Hunan.

Die drei Reiche 12
Die drei Reiche 12

Als Cao Cao die Nachricht über die Kapitulation Huang Gais erhielt, führte er seine Offiziere und Männer sofort aus dem Zelt hinaus um zu beobachten. Sie sahen nur eine Flotte Schiffe über den Fluss hergleiten. Überall am Schiffsbug hängte eine Fahne mit dem Zahn des grünen Drachens und der Aufschrift „Vorhut Huang Gai“. Kaum hatte Cao Cao dies gesichtet, jubelte er vor Freude.

Die drei Reiche 13
Die drei Reiche 13

Die Schiffe kamen immer näher. Cheng Yu, der neben Cao Cao stand sagte: „Das sieht nicht gut aus! Irgendetwas ist faul an den Schiffen von Huang Gai. Hätte er Proviant beladen, wären die Schiffe stabil und schwer. Diese wirken viel zu leicht und kommen zu schnell.“ Cao Cao horchte auf und ordnete gleich an über zehn Schiffe hinauszufahren um die hergleitenden Schiffe aufzuhalten, damit Huang Gai nicht über das Wasser in die Nähe der Palisaden kommen konnte.

Die drei Reiche 14
Die drei Reiche 14

Huang Gai liess die Verteidigung ausser Acht und gab das Zeichen, dass alle Schiffe gleichzeitig angezündet werden sollten und sie fuhren weiter in Richtung der Festung der Cao Soldaten. Die Schiffe von Cao Cao waren mit Eisenketten aneinander gekettet und konnten sich nicht bewegen. Der Wind wehte gerade heftig und die Kampfschiffe von Cao Cao fingen blitzartig Feuer. Alsbald stieg auf der Flussoberfläche die lodernde Flamme dem Himmel empor.

Die drei Reiche 15
Die drei Reiche 15

Die Seeflotte von Cao Cao verwandelte sich in ein Feuermeer. Die Cao Soldaten sprangen einer nach dem anderen ins Wasser um dem Feuer zu entkommen. Unzählige ertranken oder wurden verbrannt.

Die drei Reiche 16
Die drei Reiche 16

Die ganze Flotte von Cao Cao wurde zerstört und sank. Cao Cao nutzte die Gunst des Durcheinanders und floh mit einem kleinen Boot und rettete sich auf das Flussufer.

Die drei Reiche 17
Die drei Reiche 17

Gleich als er am Ufer ankam brach auch ein gewaltiges Feuer im Militärlager auf dem Land aus. Cao Cao fand keine Zeit mehr seine verletzten Soldaten zusammen zu sammeln und flüchtete unter Schutz von Zhang Liao und anderen in die Wildnis.

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