晚晴
Gedicht von Li Shangyin 李商隐(ca. 813–858)
深居俯夹城,春去夏犹清。
天意怜幽草,人间重晚晴。
并添高阁迥,微注小窗明。
越鸟巢干后,归飞体更轻。
In der simplen Abgeschiedenheit sehe ich aus der Vogelperspektive, den fortkehrenden Frühling und den klaren Sommer eintreten.
Die armen jungen Gräser wurden immer wieder vom Regen durchnässt.
Endlich werden sie vom Himmel erbarmt und das Wetter klärt sich.
Weit auf dem hohen Pavillon, angelehnt an der Balustrade, schimmert die untergehende Sonne langsam durch das kleine Fenstergitter.
Nachdem die Nester der Vögel aus dem Süden getrocknet sind,
finden sie ihre leichte und geschmeidige Haltung wieder.