Gaokao – die nationale Eintrittsprüfung an Universitäten in China


Jedes Jahr am 7. und 8. Juni findet in ganz China die nationale Eintrittsprüfung für Universitäten und Hochschulen statt. Auf Chinesisch wird die Prüfung als pǔtōng gāoděng xuéxiào zhāoshēng quánguó tóngyī kǎoshì 普通高等学校招生全国统一考试 bezeichnet. Aber im normalen Sprachgebrauch wird dieser lange Name nicht verwendet. Man spricht abgekürzt lediglich von gāokǎo 高考 (Höhere Prüfung). Bei dieser einheitlichen nationalen Prüfung sind die drei Fächer Mathematik, Chinesisch und Englisch obligatorisch. Wählen können die Schüler aber in Naturwissenschaften zwischen Physik, Chemie und Biologie, und in den Geisteswissenschaften zwischen Politik, Geschichte und Geografie. Diese Prüfung wurde im Jahre 1952 eingeführt, jedoch während der Kulturrevolution abgeschafft und danach wieder rehabilitiert. Sie soll allen talentierten Schülern und Schülerinnen des Landes den Zugang zur höheren Bildung gewährleisten.

Dieses Jahr haben sich über 9 Millionen Abiturienten für die Prüfung angemeldet. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Anmeldungen für die Prüfung stetig gesunken. In Shanghai beispielsweise hatten sich im 2006 noch über Hunderttausend Personen für die Höhere Prüfung angemeldet, dieses Jahr sind es nur noch die Hälfte. Trotz der rapiden Abnahme kann man im 2014 zum ersten Mal wieder einen leichten Anstieg der Bewerber verzeichnen.

Ein Grund für die Abnahme bei dieser Prüfung ist die Anmeldung für Personen, welche in Städte zugezogen sind und dort kein Familienbuch besitzen. Sie müssen dann unzählige Bedingungen erfüllen, um überhaupt an der Prüfung in der Stadt teilnehmen zu dürfen. Obschon das Prüfungssystem für Gerechtigkeit sorgen soll, verunmöglicht es vielen überhaupt den Zugang zu höherer Bildung. Dies weil die veralteten Zulassungsregeln des Systems die rapide Urbanisierung nicht berücksichtigen.