Die Ausgrabung des Liyang-Speichers 黎阳仓


Der Getreidespeicher Liyang liegt unweit vom Kaiserkanal und dem Gelben Fluss entfernt. Er war für mehrere Jahrhunderte wichtiger Teil der strategisch-militärischen Expeditionen und Marktregulation für Getreide in China. Heute aber ist seine Ausgrabung Teil des Projektantrags, den Kaiserkanal zum UNESCO Weltkulturerbe zu ernennen.

Die Lokalisierung des Speichers begann in November 2011 mithilfe von Aufzeichnungen aus der Song- (960-1279) und Yuan-Zeit (1279-1368). Im Dezember letzten Jahres konnte man den Ort der Ruinen dann eruieren und die Ausgrabungen begannen. Gestern veröffentliche Chinas Staatsamt für Kulturerbe (guojia wenwuju 局) den Zwischenstand.

Der Liyang-Speicher wurde in der Sui-Zeit (581-618) errichtet und war damals der zweitgrösste Getreidespeicher des Landes. Er war auch in der Tang-Zeit (618-907) im Einsatz gewesen. In der Nördlichen Song-Zeit (960-1126) wurden Speicher oberhalb der unterirdischen errichtet und gegen Ende dieser Dynastie wieder aufgegeben. Die Gründe für die Aufgabe sind aber noch nicht geklärt.

Die unterirdischen Kammern liegen heute in der Stadt Hebi 鹤壁 (in der Provinz Henan) am nördlichen Fuss des Dapi-Berges . Sie hatten einen Mauerschutz, der 260 Meter auf 280 Meter lang war – was in etwa der Fläche von 10 Fussballfeldern entspricht.Bisher wurden 84 Speicher ermittelt, davon wurde einer vollständig ausgegraben und zwei zur Hälfte. Der grösste Speicher soll nach Schätzung einen Durchmesser von 14 Metern und 7 Meter Tiefe haben. Gesamthaft soll das Speichervolumen vom Liyang 16’800 Tonnen fassen und demnach 80’000 Menschen für ein Jahr mit Getreide versorgen können.