Programm für Juli und August: Chinesische Märchen und Fabeln


Im Juli und August gibt es ein spezielles Programm: statt wöchentlich eine aktuelle Nachricht aus China, gibt es im Juli ein chinesisches Märchen übersetzt und im August jede Woche eine chinesische Fabel.

Das Märchen wird in vier Teile portioniert und wöchentlich im Juli veröffentlicht. Hier zum ersten Viertel:

Der Mandarine-Tiger (Teil 1)

一棵桔子树上结满了桔子。
一个黄澄澄,个儿大大的,充满水分的桔子,看到同伴相继被人摘走,很是伤心。
她哭着对桔子树说:“妈妈,难道我们桔子就该被人们吃掉吗?”
“是的,孩子,我们生来就是为他人带来美好生活的。你身上的籽粒落入泥土,又将培育出新的生命。”
“不,妈妈,我不愿被人随意摘取,我不愿为他人而活着,我要成为一个让人敬畏的老虎。”
“孩子,那不是我们桔子该做的。”
“不嘛。”
大桔子一跳,离开树跳到地上。
也真怪,大桔子不但没有摔坏身体,而且一落地便像气吹的一样,身体不断地胀大,胀大,把圆圆的桔子拉长了,皮上显出花纹,前面钻出一个头,后面露出一条尾巴来。
哈,大桔子竟然变成一只大老虎—一只桔子老虎啦!
桔子老虎非常高兴,她告别妈妈,决定到各地去旅行,去显示一下桔子老虎的威风。
Yī kē júzishù shàng jiémǎn le júzi.
Yī ge huángdēngdēng, gèr dàdà de, chōngmǎn shuǐfèn de júzi, kàndào tóngbàn xiāngxù bèi rén zhāizǒu, hěn shì shāngxīn.
Tā kūzhe duì júzishù shuō: „Māma, nándào wǒmen júzi jiù gāi bèi rén chídiào ma?“
„Shìde, háizi. Wǒmen shēnglái jiùshì wèi tārén dàilái měihǎo shēnghuó de. Nǐ shēnshang de zǐlì luòrù nítǔ, yòu jiāng péiyù chū xīn de shēngmìng.“
„Bù, māma, wǒ bù yuàn bèi rén suíyì zhāiqǔ, wǒ bù yuàn wèi tārén ér huózhe, wǒ yào chéngwéi yī ge ràng rén jìngwèi de lǎohǔ.“
„Háizi, nà bùshì wǒmen júzi gāizuò de.“
„Bù ma.“
Dà júzi yī tiào, líkāi shù tiàodào dìshang.
Yě zhēn guài, dà júzi bùdàn méiyǒu shuāihài shēntǐ, érqiě yī luòdì biàn xiàng qìchuī de yīyàng, shēntǐ bùduàn de zhàngdà, zhàngdà, bǎ yuányuán de júzi lācháng le, píshang xiǎnchū huāwén, qiánmian zuānchū yī ge tóu, hòumian zuānchū yī tiáo wěiba lái.
Hā, dà júzi jìngrán biàncheng yī zhī dà lǎohǔ – yī zhī júzi lǎohǔ la!
Júzi lǎohǔ fēicháng gāoxìng, tā gàobié māma, juédìng dào gèdì qù lǚxíng, qù xiǎnshì yī ge júzi lǎohǔ de wēifēng.
Es gibt einen Mandarinenbaum voller Mandarinen.
Eine golden glänzende riesige und prächtige Mandarine sieht, wie ihre Gefährtinnen eine nach der anderen von Menschen abgelesen werden und ist traurig darüber.
Sie weint und sagt zum Mandarinenbaum: „Mama, sind wir Mandarinen denn nur da, damit Menschen uns wegessen können?“
„Ja, mein Kind. Wir sind da, um das Leben anderer zu versüssen. Die Samen an dir können in die Erde fallen und wieder neues Leben schaffen.“
„Nein, Mama, ich will nicht einfach von den Menschen abgelesen werden. Ich will nicht nur für die anderen existieren. Ich will ein Tiger sein, der von den anderen gefürchtet wird.“
„Kind, das ist aber nicht das, was wir Mandarinen machen sollten.“
„Nicht?“
Die grosse Mandarine verlässt den Baum mit einem Sprung auf den Boden.
Das ist aber seltsam: Die grosse Mandarine hat sich nicht nur nicht verletzt, sondern kaum auf den Boden gefallen, wird sie wie vom Wind aufgeblasen und wächst und wächst ohne Halt. Die runde Mandarine wird in die Länge gezogen und auf der Schale bildet sich ein Streifenmuster. Vorne ragt ein Kopf heraus und hinten ein Schwanz.
Haha, die grosse Mandarine hat sich tatsächlich in einen grossen Tiger verwandelt – einen Mandarine-Tiger!
Der Mandarine-Tiger überglücklich, verabschiedet sich von seiner Mutter und beschliesst überall hinzureisen und die Imposanz eines Mandarine-Tigers zur Schau zu stellen.

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